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Artikel aus den “Schaumburger Nachrichten”:

 

Angesägter Maibaum beschert unruhige Nacht in Wilhelmsdorf.

 

Am 04.06.2022 wurde nach der Corona-Pause erstmals wieder der Maibaum in Wilhelmsdorf aufgestellt. Traditionell geschieht dies immer zu Pfingsten. Bereits am Nachmittag zogen die ersten Helfer bei bestem Wetter los, um entsprechendes Grün zum Binden des Baumes zu holen. Am Abend wurde der geschmückte 12m lange Stamm aufgrund seines hohen Gewichtes unter Zuhilfenahme eines Traktors und mit mehreren Leitern aufgestellt. Bis in die Nacht saßen viele Wilhelmsdorfer gut gelaunt in geselliger Runde zusammen.

Die anschließende Nachtruhe sollte jedoch für einige jäh durch ein lautes Motorsägengeräusch unterbrochen werden.

Zwei Anwohner hatten gleich den richtigen Verdacht und liefen zum aufgestellten Maibaum auf dem Spielplatz. Dort konnten sie mehrere Heranwachsende vertreiben, die mittels mitgebrachter Äxte und einer Motorsäge versuchten, den Maibaum zu fällen.

Da es solche Vorhaben schon früher gab, ist der Baum im unteren Bereich bis zu einer Höhe von über drei Metern mit angebrachten Metallbändern geschützt. Dies mussten auch die Täter feststellen, nachdem sie das Laub entfernt hatten. Mit einem wackeligen Konstrukt aus Picknicktisch und einer darauf aufgetürmten schräg gestellten Bank, die an den Baum gelehnt wurde, verschafften sie sich eine entsprechende Arbeitshöhe.

Wagemutig wurde dann freistehend über Kopf mit einer laufenden Motorsäge der Maibaum angesägt.

Dies konnten sie jedoch aufgrund des beherzten Eingreifens der Wilhelmsdorfer nicht zu Ende bringen. Während ein Teil der Gruppe mit dem Fahrzeug flüchtete, liefen zwei weitere Täter in die Felder.

Die zwischenzeitlich gerufene Polizei konnte zwar nicht mehr das Fahrzeug antreffen, jedoch die beiden zuvor zu Fuß geflüchteten Täter. Sie hatten noch diverse Äxte und besagte Motorsäge bei sich.

Nach Feststellung der Personalien konnten sie nach Hause gehen.

Bei einer Begutachtung des Maibaumes am nächsten Morgen wurde festgestellt, dass dieser soweit angeschnitten worden war, dass er eine Gefahrenstelle darstellte. Ein Brechen konnte nicht ausgeschlossen werden. Ein Abnehmen des Baumes war daher unbedingt erforderlich. Aufgrund der angesägten Bruchstelle war ein herkömmliches Abnehmen jedoch ausgeschlossen, da die Gefahr eines unkontrollierten Brechens zu groß war.

Also verständigten sie die in der Nacht ertappten Täter, um mit ihnen eine kostengünstige Lösung für das Problem zu finden. Kurzerhand sagte ein Landwirt aus dem Nachbardorf seine Hilfe zu und erschien mit einem großen Trecker mit Teleskoparm.

 An der Schnittstelle fehlten nur noch wenige Zentimeter und der Baum wäre bereits in der Nacht unkontrolliert zu Boden gekracht. Nicht auszudenken, was mit dem jungen Mann und der laufenden Motorsäge auf der Bank passiert wäre, wenn der Maibaum bereits bei den Sägearbeiten gebrochen wäre.

So ist jedoch noch einmal alles gut gegangen. Die Heranwachsenden haben sich für ihr frevelhaftes Verhalten bereits entschuldigt und bei den Aufräumarbeiten geholfen.

Artikel aus den “Schaumburger Nachrichten”:

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